Angelo

 
 
       
 

"Angeloo...!", so schallt es ständig durch die Halle,
kein Automat darf stille stehn bei JVC,
mal ist er vorn am Band und auch gleich hinten,
ist feurig unser Italiener, vom Scheitel bis zum Zeh.

Bei soviel Frauen muß er auch das Feuer haben,
denn alle haben ihr Wehwehchen so am Band,
bei einer häufen sich die roten Pünktchen;
ist umzustellen und zu messen, schon kommt er angerannt.

Die Platten liegen ruhig auf dem Gummi,
der schiebt sich langsam an den Plätzen so vorbei,
die Prüfung teilt sie ein in Gute und in Schlechte,
und diese Prozedur ist unsrem Angelo nicht einerlei.

Sind's Gute nur ist Angelo sehr ruhig und zufrieden,
versunken ist er beim Plausch mit der Angelika,
sein "Schätzchen" ist's und er das ihre,
platonisch soll's nur sein schon Jahr für Jahr.

Doch häufen sich mit einem mal die Schlechten,
dann sollt ihr unsren Italiener wirbeln sehn,
den Keyboard unterm Arm, um Software einzurenken,
es bleibt nichts unversucht, bis alle wieder gehn.

"He' Angelo, bring bitte eine leere Kiste",
schon holt er sie und gleichsam ist er auch bereit
sich an den Automaten selbst zu stellen,
ist die Pause für ‘ne Kollegin noch allzuweit.

Ich bewundere einfach diesen Menschen,
Probleme, so sagt er jeden, gibt es für ihn nicht,
doch wie er die von früh bis spät bewältigt,
das macht ihn mir sympathisch und das ist eben meine Sicht.

Kaum einssechzig groß doch riesig an Erfahrung
im Beruf und ganz bestimmt auch anderswo,
dem JVC und seinen Frauen würde ganz bestimmt was fehlen,
erklänge nicht der Ruf nach unsrem "Angeloo...!"

 
   
   
 
 
       
 

In der Beschreibung des Gedichtes erwähnte ich es, es war anonym verfasst.
Also hängte ich an die Papierrolle ein kleines Zettelchen an und schrieb darauf:

     
           
 

Gefällt's?
Behalt's!
Gefällt's nicht?
Zerreiß
den Scheiß'!

Wer war's?
Egal.
Das war's!
Trotzdem viel Spaß!

 
   
   
           
   
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