Fotoklicks und Kommentare
- ganz entspannt und auch nachdenklich  -


zu Begegnungen mit der Natur

und mit Denkmälern deutscher Geschichte
         
 

In diesem Jahr (2008) schließen wir nach annähernd 26 Jahren unsere alljährlichen sommerlichen Helene-Aufenthalte ab. Einige Gründe zwingen uns leider dazu. Ein letzter Blick durch knorrige Kieferwurzeln auf den See und auf den liebgewonnenen Oststrand.
Aber auch von Anderen müssen wir uns verabschieden.

 
         
 
 
 
Vom Rotkehlchen,
von der Kohlmeise
und von diesem "Pilzräuber"
 
         
 

als auch vom immer wiederkehrenden Eichhörnchen, welches viele Nüsse für seinen Wintervorrat wegtrug, doch keine Kekse aus der Hand meiner Frau mag; von all diesen lieben Waldgesellen verabschieden wir uns und drücken dabei so manche Träne weg.

 
         
 
 
 
Wir gehen noch einmal "in die Pilze",

platzen hinein ins Fotoshooting für die Sendung "Bauer sucht Frau"
und werden immer wieder reichlich belohnt.

 
         
 
Und dann kommt es zu dieser nachdenklichen Begegnung.
 
 
 
 
Ungenießbarer und Genießbarer stehen verträglich nebeneinander - friedliche Koexistenz in der Natur?
 

Und so wandern meine Gedanken in die Gesellschaft

 
Zweimal waren die Deutschen im 20. Jahrhundert besonders ungenießbar
.
Und dafür setzten sich die Deutschen auch Denkmäler.
Zwei nehme ich nahe der "Helene" unter die Lupe.
 
         
 

Kaisermühl,
eingemeindet in die Ortschaft Müllrose, hat eine schöne Gemeindemitte geschaffen.
Sauber und gut geordnet.

An der großen Dorfeiche steht,
so wie es sich für deutsche Orte gehört, auch ein Kriegerdenkmal 1914/18.
Es wurde im Jahre 2005, wie man mir schrieb, generell saniert.

 
 

Fünf Männer des Ortes mussten ihr Leben für das kaiserliche Deutschland hingeben.
Und man gedachte ihnen "In Dankbarkeit".
Das warf bei mir die wohl berechtigte Frage auf: Warum diese Formulierung?
Warum übernahm man diese auch in das Jahr 2005 - ohne Kommentar?

 
         
 
Eine Mitarbeiterin des Heimatmuseums im 'Haus des Gastes' in Müllrose gab mir die gewünschte Auskunft:

(Auskunft in Auszügen)
Das Denkmal zum Ersten Weltkrieg wurde zur Erinnerung an die gefallenen Bürger von Kaisermühl errichtet und 2005 generell saniert.
Die Formulierung "In Dankbarkeit" kann man als Betrachter unterschiedlich analysieren bzw. auslegen. Auch in Müllrose haben die Denkmäler der Kriege 1866, 1870/71 und 1914/18 diese Formulierung.
Soweit überliefert wollten die Verantwortlichen der Stadt Müllrose bewusst solche seiner Zeit üblichen Formulierungen, wie "unseren Helden" zum Gedenken oder "gefallen für Kaiser, Volk und Vaterland" vermeiden.
Natürlich ist es ein Kriegsopferdenkmal. Zu fragen, in wessen Interesse die namentlich Genannten ihr Leben ließen, ist eigentlich illusorisch, da die Initiatoren, Gewinner und Verlierer der Kriege historisch bekannt sind.

 
 

 
 
Setze ich einfach hinzu:


Unterschiedlich analysieren bzw. auslegen? Es sind Opfer eines deutschen Raubkrieges mit einer deutlichen Niederlage. Dieser Dank kommt einer Verhöhnung der Opfer gleich. Vieles wurde nach 1990 "neu bewertet", warum nicht auch dies und öffentlich? Zu fragen, in wessen Interesse diese 5 Männer ihr Leben lassen mussten, ist nicht illusorisch, es ist historisch dringend notwendig!
Denn - in wessen Interesse sterben heute schon wieder deutsche Soldaten in fremden Ländern, am fernen Hindukusch? Und sollte es zum Denkmal in Berlin für die gefallenen Bundeswehrsoldaten kommen, so wird es bis zur oben noch vermiedeten Formulierung "Unseren Helden" wohl nicht mehr weit sein.

 
     
 
 
 
Brieskow-Finkenheerd -
an der Ortsdurchfahrtsstraße, der B 112,
steht dieses Denkmal.
Seinen einstigen Zweck kenne ich nicht. War es auch einmal ein "Kriegerdenkmal"?
Das jetzige Aussehen macht mich nachdenklich.
 
 
 
 
Die zentrale Aussage,
dass endlich Friede sei ...
ist eine Aussage von Johannes R. Becher, dem einstigen Kulturminister der DDR und Texter der DDR-Nationalhymne.
 
 
Eine Aussage dieses Denkmales, welche in der heutigen Zeit nicht aktueller sein könnte.
 
         
 

Doch irgendwie erscheint mir diese zusätzliche steinerne Tafel - im Nachhinein angebracht? - politisch, und wohl auch so gewollt, provozierend.
Kriege kenne ich zwei im letzten Jahrhundert. 1914/18 unter dem deutschen Kaiser Wilhelm II. und 1939/45, ausgelöst durch das faschistische Deutschland unter der Führung Hitlers und mit aktivster Unterstützung derer, die alsbald wieder an der Wiege der BRD im Jahr 1949 standen.
Die Gewaltherrschaft rechne ich auch dieser Zeit von 1933 - 1945 zu. Doch weiß man inzwischen, die heute das Sagen haben und die Geschichtsdeutung übernommen haben, für sie gibt es eine grundsätzliche Gleichsetzung von DDR mit dem faschistischen Deutschland.
Und dieser Gleichsetzung soll diese Tafel gerecht werden!

 
 
Ich erinnere: Die DDR-Nationalhymne hatte drei Strophen, die die Sehnsucht nach deutscher Einheit und nach einem friedlichen Zusammenleben mit allen Völkern ausdrückte.
 
 


Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt,
laßt uns Dir zum Guten dienen, Deutschland, einig Vaterland.
Alte Not gilt es zu zwingen, und wir zwingen sie vereint,
denn es muß uns doch gelingen, daß die Sonne schön wie nie
über Deutschland scheint, über Deutschland scheint.

Glück und Friede sei beschieden Deutschland, unserm Vaterland.
Alle Welt sehnt sich nach Frieden, reicht den Völkern eure Hand.
Wenn wir brüderlich uns einen, schlagen wir des Volkes Feind.
Laßt das Licht des Friedens scheinen, daß nie eine Mutter mehr
ihren Sohn beweint, ihren Sohn beweint.

Laßt uns pflügen, laßt uns bauen, lernt und schafft wie nie zuvor,
und der eignen Kraft vertrauend steigt ein frei Geschlecht empor.
Deutsche Jugend, bestes Streben unsres Volks in dir vereint,
wirst du Deutschlands neues Leben. Und die Sonne schön wie nie
über Deutschland scheint, über Deutschland scheint.

 
       
 
Die deutsche Einheit wurde 1952 von Adenauer abgelehnt, in der Folgezeit mit allen möglichen provokatorischen und kriegsnahen Mitteln von ihm und einigen seiner Nachfolger versucht doch noch zu erreichen. Dem musste sich die DDR permanent erwehren. Dem Frieden war die DDR bis zu ihrem Ende eng verbunden - aber 1999 zog Deutschland wieder in den Krieg, erneut gegen Jugoslawien.
 
 
Wer diese oben dokumentierte Gleichsetzung in Stein meiselt, der ist unter die Geschichtsfälscher gegangen und ein politischer Brunnenvergifter zugleich.
 
     






counter Ihn zu vergrößern, lohnt sich nicht. Ihn zu vergrößern, das lohnt wohl nicht! Muss nicht vergrößert werden, es reicht auch so!