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Letzter Brief ans Elternhaus
 
 

Dresden, am 3.11.43
 
 

Ihr Lieben
 
 


Überraschungsweise sende ich Dir diesen Brief aus unseren lieben Dresden. Glaub aber ja nicht, daß ich auf Vergnü­gungsreise, oder auf dem Wege in den Urlaub bin. Nein im Gegenteil, wir befinden uns auf der großen Fahrt vom Westen nach Osten. Mit der Hoffnung gesund in die Heimat zurück zu kommen.

Liebe Mutter, ich habe Dir ein Päckchen abgeschickt, mit Inhalt von 4m Stoff und 1 Paar Handschuhe, die für mich sind. Es wäre jammerschade wenn es nicht an käme, denn dieser Stoff kostet 60.- RM.
Werner sein Brief mit Bild habe ich dankend erhalten. Er ist gut getroffen. Ich wünsche Ihm recht viel Soldatenglück und Euch recht viel Gesundheit.

Es grüßt Euch alle herzlichst
Euer Horst.

 
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Anmerkung:
Dieser letzte Brief unseres Bruders Horst wurde entsprechend des Schriftbildes in sehr großer Eile geschrieben, und er hoffte gesund nach Hause zurückzukehren. 7 Tage später war er mit größter Wahrscheinlichkeit tot, er galt und gilt noch als vermißt. Nicht unweit von Charkow (Ukraine).
 
     
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